Ständig habe ich als Kind meine Eltern genervt, weil ich reiten wollte. Egal wohin wir kamen, für mich gab es nichts interessanteres als Ponys und Pferde. Zu der Zeit wohnten wir noch in Holland
(ja - ich bin Niederländerin ;-D) In Holland gab es nicht die Möglichkeit und so bin ich in Rütenbrock (Emsland) gelandet und ca. 8 jährig habe ich angefangen zu reiten. In Rütenbrock habe ich
klassisch an der Longe meine ersten Reiterfahrungen gemacht. 12 jährig bekam ich mein erstes eigenes Pony (Jörg). Mit Jörg (Welsh A, Wallach) hab ich Unterricht bekommen, alles ohne Sattel, weil
meine Mama Angst hatte, ich würde mit meinem Fuß im Steigbügel hängenbleiben. Ich war ganz schön überfordert mit ihm, aber wir haben uns zusammen gerauft. Wie oft ich allerdings geflogen bin und
Bekanntschaft mit der guten Mutter Erde gemacht habe, kann ich heute nicht mehr zählen. Mit ihm hab ich dann auch meine ersten Turniererfahrungen gesammelt (Jugendreiterprüfung und E-Springen- damals
noch ohne Sattel möglich). Mein zweites eigenes Pony war "Liese", ein deutsches Reitpony, das ihren eigenen Kopf hatte und noch nicht eingeritten war. Sie ist uns im Urlaub im Sauerland begegnet und
ich - und Gott sei Dank - mein Papa auch, haben uns in sie verliebt und sie mit ins Emsland genommen. Irgenwann war ich aus meinen Ponys rausgewachsen und so bekam ich mein erstes Großpferd -
eine Vollblutstute (Wersika). Wersika war erst 2 einhalb Jahre alt, als wir sie kauften. Anfangs habe ich sie auch ohne Sattel geritten, bis meine Mutter ein Einsehen hatte und ich einen Sattel
bekam. Bis zu meinem 18. Lebensjahr bin ich mit ihr und anderen Pferden regelmäßig auf Turnieren (Dressur bis Kl. L + Springen bis Kl. A ) gestartet.
Von Liese und Wersika hatten wir auch unsere ersten selbstgezogenen Fohlen.
Im Reitstall (Lüssing), in dem unsere Pferde untergebracht waren, durfte ich Kindern Unterricht erteilen und Ausritte begleiten. Fam. Lüssing ermöglichte mir auch meine ersten Erfahrungen mit der
Erziehung und dem Einreiten von jungen Pferden. Im 8. Schuljahr sollte ich ein Praktikum machen und da es in der Nähe keinen Ausbildungsstall
gab, bekam ich eine Sondergenehmigung und durfte in Cloppenburg ein
2 wöchiges Praktikum im Reitstall beim Altmeister Hr. Drees absolvieren. Jetzt stand fest, ich wollte Pferdewirtin werden.
Die Zeit war aufregend, lehrreich und ich möchte sie für kein Geld der Welt missen.
Nach der Geburt meines 1. Kindes, Daniel (1980), kam jedoch alles anders als geplant und ich bin von 1980 – 2000 nur gelegentlich, wenn sich die Gelegenheit bot, im Urlaub geritten.
1993 kam meine Tochter, Dana, zur Welt und sie hat mich im Jahr 2000, als sie anfangen wollte zu reiten, zum Reitsport zurückgebracht. Zu dieser Zeit wohnten wir im Märkischen Kreis (Hemer) und ich
habe zunächst in einer Hausfrauenreitstunde wieder angefangen zu reiten. Als die Reitlehrerin am Stall krank war, bat sie mich auszuhelfen und so fing ich im August 2001 wieder an Kindern
Reitunterricht zu erteilen. Einmal Blut geleckt, habe ich im Okt. 2001 am Lehrgang zum Berittführer teilgenommen und bestanden. Leider gab es am Stall mit der Reitlehrerin einige Unstimmigkeiten,
aber ich wollte nicht mehr darauf verzichten Unterricht zu erteilen und darum bin ich eine zeitlang als mobile Reitlehrerin von Stall zu Stall getingelt. In der Zeit hat man mir häufig Jung- und
Problempferde anvertraut. Es war und ist toll zu erleben, wie ich das Vertrauen der Pferde erarbeiten kann.
Es konnte natürlich nicht ausbleiben, dass bald wieder eigene Pferde zur Familie gehören sollten. So kauften wir im November 2001 Idefix - für Dana, und Farmer - für mich. Farmer war eine Baustelle,
wie konnte es anders sein. Als ich ihn kaufte, war er 8 und ich war seine neunte!!! Besitzerin. Durch ihn habe ich eine andere Sichtweise zum Reiten und zu Pferden bekommen. Weil ich ohne Hilfe
nicht weiter kam, habe ich einen passenden Lehrgang für uns beide gesucht und so kam ich das erste Mal zu Michael Geitner. Es war wie eine Offenbarung. .......und Farmer und ich sind zu einem
Team zusammen gewachsen. Mit jedem ging er spazieren, wohin er wollte, mir folgte er wie ein Hund. In der Herde war er der Boss, ein gerechter Führer, kein Schläger, aber imposant (immerhin 1,81 m
groß). Er hat mir durch seine ruhige, aber konsequente Art auch bei der Erziehung einiger Pferde geholfen.
Wie aber kam ich nun zurück ins Emsland?
Wieder war ein Urlaub ausschlaggebend für eine Entscheidung. Ostern 2003 haben wir in Haren bei meiner Mutter 3 Wochen Urlaub gemacht und wollten natürlich nicht auf Idefix und Farmer verzichten.
Also wo unterstellen in dieser Zeit? Gut Landegge sah gut aus und es war Platz. Vom Junior wurde mir eine Stelle als Reitlehrerin angeboten und um das Ganze abzukürzen, da bin ich nun und betreibe
mittlerweile eine kleine Hobbyzucht, die mir sehr am Herzen liegt. Aber vorallem meine Hengste haben es mir angetan. Seit Juli 2010 reite ich keine Jungpferde mehr ein, weil ein Sturz vom Pferd
meinem vierten Lendenwirbel nicht gut getan hat ....aber die Vorarbeit, die Erziehung vom Boden aus, mache ich nach wie vor und Dana reitet jetzt die Jungpferde ein .........und natürlich gebe ich
vielseitigen Unterricht in vielen Bereichen der Reiterei.
Was mir wichtig ist?
Harmonie und Partnerschaft zwischen Mensch und Pferd. Wir Menschen müssen "pferdisch" lernen, damit die Bedürfnisse des Pferdes klarer werden und die Arbeit zusammen Spaß macht. Dann
werden viele Probleme erst gar nicht entstehen.
Dabei bin ich gern behilflich